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Neue Allianz für nachhaltige Zukunft des Wintersports

Ein bedeutender Schritt für den nachhaltigen Skitourismus wurde jüngst auf der Interalpin-Messe in Innsbruck getan: Acht führende Skigebiete aus Europa und Neuseeland haben sich zur "Global Sustainability Ski Alliance" zusammengeschlossen. Diese Allianz ist die erste ihrer Art in der Skiindustrie und vereint Betreiber mit mehr als 800 Skiliften. Durch die Zusammenarbeit sollen Fachwissen gebündelt, Innovationen gefördert und gemeinsame Standards gesetzt werden.

Eine Allianz für den Klimaschutz

Teil der neu gegründeten Allianz sind acht der weltweit führenden Skigebietsbetreiber, die sich bereits jetzt durch ihr starkes Engagement für das Thema Nachhaltigkeit auszeichnen. Durch die engere Zusammenarbeit will man der Skitourismus weltweit klimafreundlicher gestalten und als Vorbild für andere Destinationen fungieren.

Die Gründungsmitglieder der neuen Allianz sind:

  • Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen (Deutschland): Zwei Länder, ein Skierlebnis: Hier gibts grenzenlosen Skispaß zwischen Bayern und Vorarlberg auf 130 Kilometern Pisten und 48 Liften. Die Bergbahnen engagieren sich bereits jetzt stark für Biodiversität und Naturschutzprojekte. 
     
  • KitzSki (Österreich): Die Bergbahn Kitzbühel AG ist einer der führenden Seilbahnunternehmen in den Alpen. Hier fokussiert man sich im Hinblick auf Nachhaltigkeit unter anderem auf den Einsatz erneuerbarer Energien und die Minimierung des Wasserverbrauchs in der Schneeproduktion. 
     
  • Laax (Schweiz): Der beliebte Skiort in den Schweizer Alpen steht nicht nur für Freestyle, sondern auch für Greenstyle. Seit 2010 verfolgt man hier das Motto "reduzieren, wiederverwenden, recyceln" und setzt jährlich neue Maßnahmen um, unter anderem energieeffiziente Anlagen. 
     
  • Kronplatz (Italien): Das Südtiroler Skigebiet – Teil von Dolomiti Superski – ist eines der modernsten und vielseitigsten Skigebiete Italiens. Die Betreiber sind unter anderem Vorreiter bei klimafreundlicher Anreise mit Zug und Elektroautos und haben ein innovatives Abfallmanagementsystem im Einsatz. 
     
  • Compagnie des Alpes (Frankreich): Ist einer der größten europäischen Akteure im Bereich Skitourismus mit zehn Skigebieten und hat in den vergangenen Jahren umfassende Programme zur Emissionsreduktion gestartet. 
     
  • SkiStar (Schweden, Norwegen): Das Unternehmen betreibt fünf große Skigebiete in Schweden und Norwegen. Hier hat man sich besonders der Reduzierung von Treibhausgasemissionen verschrieben und setzt vermehrt auf Solarenergie.
     
  • Levi (Finnland): Das Skigebiet in Lappland ist eines der beliebtesten in Skandinavien und als Weltcuport weltbekannt. Als erstes Skigebiet in den nordischen Ländern hat man sich dem Umweltmanagementsystem ISO 14001 verpflichtet. Respekt und Fürsorge für die arktische Umwelt bilden den Kern der Unternehmenswerte.
     
  • NZSki (Neuseeland): Das Unternehmen betreibt drei der größten kommerziellen Skigebiete Neuseelands: Coronet Peak, The Remarkables und Mt Hutt. Hier wurden umfassende Maßnahmen zur Minimierung des ökologischen Fußabdrucks umgesetzt, insbesondere in Bezug auf Transport und Energieverbrauch.
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Gemeinsame Ziele und Maßnahmen

Auf der Interalpin in Innsbruck erfolgte der Startschuss für die Global Sustainability Ski Alliance.
Auf der Interalpin in Innsbruck erfolgte der Startschuss für die Global Sustainability Ski Alliance. © Birgit Pichler

Die Global Sustainability Ski Alliance verfolgt mehrere zentrale Ziele, um die Umweltwirkungen der Skigebiete zu reduzieren und nachhaltige Innovationen zu fördern. Dabei stehen die Reduktion von CO₂-Emissionen, die Förderung umweltfreundlicher Technologien und die Stärkung lokaler Verantwortung im Fokus.

"Als Branche, die maßgeblich dazu beiträgt, stabile Winterbedingungen zu erhalten, liegt es in unserer Verantwortung, den Wandel mitzugestalten und eine Vorreiterrolle einzunehmen", sagt Dominique Thillaud, CEO von Compagnie des Alpes.

Die Allianz setzt auf Kooperation und Wissensaustausch. "Indem wir Einblicke, Daten und Innovationen teilen, können wir die notwendigen Maßnahmen beschleunigen, um den Klimaherausforderungen im Skitourismus heute zu begegnen", so Stefan Sjöstrand, CEO von SkiStar.

Durch die Einführung gemeinsamer Standards und Leistungskennzahlen sollen die Umweltwirkungen der Betriebe und Lieferketten messbar gemacht und somit gezielt verbessert werden. "Mit der Allianz tauschen wir Best Practices aus und entwickeln nachhaltige Lösungen, um die Zukunft des Wintersports zu sichern", hebt Levi-Chef Jouni Palosaari die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit noch einmal hervor.

Fokus auf Emissionsreduktion und Infrastruktur

Die Mitglieder der Allianz werden künftig noch mehr an der Reduzierung von Kohlenstoffemissionen arbeiten und verstärkt auf erneuerbare Energien setzen. "Wir treiben die Elektrifizierung voran, maximieren die Energieeffizienz und setzen vollständig auf erneuerbare Energien", sagt Reto Gurtner, CEO der Weisse Arena Group.

Neben der ökologischen Verantwortung ist auch die soziale Verantwortung ein zentrales Thema. "Wir wollen zeigen, wie nachhaltiger Tourismus wirtschaftlich tragfähig, umweltwirksam und sozial verantwortlich funktioniert", betont Henrik Volpert, CEO der OK-Bergbahnen im Allgäu. Paul Anderson, CEO von NZSki, fasst zusammen: „Die wahre Stärke unserer Allianz liegt in unserem gemeinsamen Ehrgeiz, die Branche nachhaltig zu transformieren.“

Kronplatz: Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit

Nachhaltige Anreise: Am Kronplatz wurde eine Gondelbahn so geplant, dass sie direkt am Bahnsteig der Pustertalbahn startet.
Nachhaltige Anreise: Am Kronplatz wurde eine Gondelbahn so geplant, dass sie direkt am Bahnsteig der Pustertalbahn startet. © Andrea Poschinger

Ein herausragendes Beispiel für das Engagement in Sachen Nachhaltigkeit ist der Kronplatz in Südtirol. Das Skigebiet setzt bereits seit Jahren gezielt auf Maßnahmen zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks. 

So wurden unter anderem Ladestationen für E-Autos an den Talstationen Reischach, Olang und Miara installiert, um die Nutzung von E-Mobilität zu fördern. Zusätzlich kommt ein innovatives Abfallmanagement-System zum Einsatz, das Müllsammelcontainer an Pistengeräten integriert und eine effiziente Mülltrennung ermöglicht. 

Auch der öffentliche Verkehr wird durch die direkte Anbindung der Gondelbahn Ried an einen Zugbahnhof gestärkt, was die Nutzung von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln begünstigt. Diese Maßnahmen zeigen eindrucksvoll, wie sich der Kronplatz aktiv für einen nachhaltigeren Skitourismus einsetzt.

Deine Rolle als Wintersportler

Auch du kannst einen Beitrag leisten, damit der Klimaschutz und die Nachhaltigkeit im Wintertourismus mit großen Schritten ausgebaut wird:
 

  • Anreise: Nutze öffentliche Verkehrsmittel oder bilde Fahrgemeinschaften, um die CO₂-Emissionen deiner Anreise zu reduzieren.
  • Verhalten vor Ort: Achte auf umweltfreundliches Verhalten, wie das Vermeiden von Einwegplastik und das richtige Entsorgen von Abfällen.
  • Unterstützung nachhaltiger Angebote: Bevorzuge Skigebiete und Unterkünfte, die sich aktiv für Nachhaltigkeit einsetzen.


 Als Wintersportler kannst du durch bewusstes Verhalten und die Unterstützung nachhaltiger Angebote einen wertvollen Beitrag leisten. So sichern wir gemeinsam die Zukunft des Wintersports auch für zukünftige Generationen.

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Als Redakteurin bei Skigebiete-Test habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht: Seit 2016 bin ich leitend für den Content auf Deutschlands größtem Wintersportportal zuständig. Die Berge faszinieren mich seit jeher und auf Skiern stand ich zum ersten Mal im Kindergarten. Falls ihr Fragen oder Anregungen zu Mehr erfahren
aktualisiert am 14 May 2025

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