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Material-Check: Alles, was du über Ski wissen musst!

Wie ist ein Ski aufgebaut? Wie wird ein Ski hergestellt? Welche Modelle gibt es? Diese und andere Fragen klären wir in unserem Material-Check und verraten dir alles, was du über Ski wissen musst!

Die Herstellung

Bei der Herstellung eines Skis gibt es verschiedene Techniken, um die einzelnen Komponenten miteinander zu verbinden. Diese wirken sich auf die Qualität, die Eigenschaften und schließlich auch auf den Preis aus. Zu den häufigsten Bauweisen zählen das Sandwich (Klassisch), der Schalenbau, die Torsionsbox (Mantel) sowie die Capbauweise. Letztere ist eigentlich keine Bauweise an sich, da sie vordergründig nur den optischen Effekt beschreibt, dennoch wollen wir kurz darauf eingehen.

Das Sandwich ist die älteste „moderne“ Bauweise und wird auch als klassische Bauweise bezeichnet. Hierbei werden die einzelnen Lagen (Kern, Untergurt und Obergurt) mit Klebstoff bestrichen und übereinander geschichtet. Anschließend wird das so entstandene Sandwich in einer Form unter Druck erhitzt und zu einem Ski verbacken. Diese Bauweise wird oft von Marken wie Fischer, Blizzard oder Head verwendet.

Beim Schalenbau bilden der Obergurt sowie die Seitenwangen eine Schale, in welche die restlichen Lagen hineingeleimt werden. Die Schale hilft dabei, Druck auf die Kanten zu bringen und macht den Ski auf harten Pisten griffiger. Aufgrund der aufwändigen Fertigung sind diese Skier meist etwas teurer. Marken wie Atomic, Dynastar und Elan setzen den Schalenbau häufig bei ihren Modellen ein.

Eine weitere Möglichkeit bei der Herstellung ist der Bau einer Torsionsbox (Mantel). Das heißt, es werden rund um den Kern verschiedene Glas- und Kohlefasern gewickelt und anschließend mit Harz verklebt. Der Mantel macht den Ski verwindungssteif und sorgt für Laufruhe und Kantengriff. Auch diese Bauweise ist aufwändig, was sich auf den Preis auswirkt. Verwendet wird sie beispielsweise bei Skiern der Marken Völkl, Rossignol oder K2.

Die Capbauweise ist, wie oben bereits angedeutet, keine eigene Bauweise, denn unter der „Cap“ kann sich jede andere Konstruktion verstecken. Sie wird vorwiegend bei preisgünstigeren Skiern, wie Allroundmodellen oder Kinderskiern, verwendet. Häufig verbirgt sich darunter eine einfache Schaumfüllung, weshalb auch vom geschäumten Ski gesprochen werden kann. Dieser hat zwar ein leichteres Gewicht und einen weicheren Flex aber auch eine nicht ganz so gute Spannung.

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Der Aufbau

Auch unser Skigebiete-Test.de-Ski hat einen Holzkern.
Auch unser Skigebiete-Test.de-Ski hat einen Holzkern.

Herzstück eines Skis ist der Kern. Die Dicke und das Material bestimmen, wo der Ski weich ist und wo eher hart. Hochwertige Ski haben meist einen Holzkern. Beliebt sind hier vor allem robuste, aber leichte Holzarten wie Bambus oder Pappel. Es gibt verschiedene Arten von Kernen, wobei eine Klassifizierung mittlerweile nicht mehr ganz so einfach ist, da die Hersteller ihre eigenen Laminate herstellen und viel experimentieren. Es gibt mehrere Ansätze, wie man die Stabilität des Skis erhalten kann und dabei trotzdem das Gewicht reduziert, beispielsweise durch Kanäle im Kern oder spezielle Auskerbungen. Manche Hersteller verstärken ihre Kerne zudem mit Carbon- oder Fiberglasfasern und kombinieren Hart- und Weichholz miteinander.

Schichtholzkerne werden partiell verleimt, wobei die verschiedenen Holzarten die Härte bestimmen. Ein Massivholzkern ist im Vergleich zum Schichtholz leichter und weicher und eignet sich gut für Touren oder Tiefschnee. Schaumkerne sind aus Hartschaum und relativ leicht, allerdings viel kurzlebiger als Holzkerne. Bei Füllschaumkernen wird flüssiger Schaum eingespritzt. Durch das kostengünstige Verfahren entsteht zwar ein weicher Ski, der aber wenig haltbar ist.

Der Klassiker unter den Pistenski ist die Sandwichkonstruktion mit Schichtholzkern. Neben dem Kern besteht der Ski aus den folgenden Teilen: Der dekorativ bedruckte Deckel besteht aus Kunststoff und schützt vor Kratzern. In den Kurven biegt sich der Ski der Länge nach durch und verwindet sich. Dabei wird der sogenannte Obergurt gestaucht und wirkt den Kräften entgegen. Die Seitenwangen schützen den Kern vor Schlägen und leiten den Druck auf die Kante. Sie bestehen meist aus Kunststoff, in seltenen Fällen aus Bambus. Dann folgt der Kern, der die Eigenschaften des Skis beeinflusst. Analog zum Obergurt gibt es einen Untergurt, der die Kräfte verteilt. Dieser wird aber nicht gestaucht, sondern gedehnt. Die Kanten aus Stahl sorgen für Griff auf der Piste. Der abschließende Belag ist aus Kunststoff und muss das Skiwachs aufnehmen können. Daneben sorgen noch Dämpfungselemente, die an verschiedenen Stellen angebracht werden, für mehr Laufruhe.

Die Eigenschaften

Jeder Ski hat einen anderen Charakter, der durch die Kombination verschiedener Faktoren, wie Piste oder Tiefschnee, Geschwindigkeit oder Kurvenradius, bestimmt wird. Länge und Breite beeinflussen das Tempo und die Wendigkeit. So erreicht man mit langen Skiern ein hohes Tempo, während kürzere Skier für flinke Kurven geeignet sind. Breite Skier schwimmen gut auf Tiefschnee, sind auf der Piste allerdings recht träge.

Eine weitere wichtige Eigenschaft ist die Vorspannung. Normalerweise hat ein Ski zwei Kontaktpunkte mit dem Schnee. Bei einer negativen Vorspannung (Rocker) ist der Kontaktpunkt an der Schaufel weiter nach hinten in Richtung Bindung versetzt. Bei einem Full Rocker wird zusätzlich der Kontaktpunkt am Skiende in Richtung Bindung/Skimitte versetzt. Sogenannte gerockerte Skier sind also vorne und hinten weiter aufgebogen. Die Rockeranteile erleichtern die Schwungeinleitung (die Skier drehen leichter in die Kurve) und werden inzwischen bei fast allen Modellen eingesetzt. Lediglich die Ausprägung variiert. Bei einer positiven Vorspannung (Camber oder auch traditionelle Vorspannung) sind die Kontaktpunkte nicht versetzt und der Ski liegt fast plan auf. Diese Eigenschaft wird oft im Rennbereich verwendet, da ein hoher Schaufeldruck bei geringem Aufkantwinkel erreicht werden kann und es einen stärkeren Reboundeffekt gibt. Sehr häufig werden Rocker und Camber auch kombiniert. So ergibt sich eine traditionelle Vorspannung in der Skimitte und eine gerockte Schaufel/Skiende.

Auch die Taillierung beeinflusst die Fahreigenschaften eines Skis. Die Stärke der Taillierung hängt vom Verhältnis zwischen Skimitte und Schaufelbreite beziehungsweise Skiende ab. Je größer der Unterschied ist, desto stärker die Tailiierung und desto kleiner der Radius. Das heißt mit stark taillierten Skiern lassen sich engere Kurven fahren. Die Härte eines Skis sorgt für mehr Laufruhe und Griff. Härtere Skier fordern aber auch mehr Kraft und verzeihen kaum Fehler. Wie verwindungssteif ein Ski ist, ist eine weitere wichtige Komponente. Weicht ein Ski entlang seiner Längsachse dem Druck aus (Torsion), so verliert er an Griff. Hochwertige Ski sind daher sehr verwindungs-/torsionssteif. Ein letzter Faktor ist die Dämpfung. So werden Schwingungen und Vibrationen ausgeglichen.

Die Modelle

Wir haben uns für einen Allmountain-Ski entschieden.
Wir haben uns für einen Allmountain-Ski entschieden.

Die Skiauswahl ist abhängig vom persönlichen Fahrkönnen, von der Geschwindigkeit, vom Gewicht, der Kondition sowie dem Verwendungszweck beziehungsweise dem Einsatzbereich. Im Folgenden werden die gängigsten Modelle vorgestellt.

Racecarver/Slalom-/Riesenslalomski

Diese Rennski und hochsportlichen Carver sind bestens für harte Pisten geeignet. Sie erfordern viel Kondition, Kraft und eine sehr gute Technik. Während Slalomski einen kleinen Radius haben und damit ideal für kurze Schwünge sind, orientieren sich Riesenslalomski bei der Spurwahl an mittleren bis langen Radien.

Genuss-Carver/Sport-Carver/Allmountain/Allround

Diese Modelle können kraftsparend, komfortabel und mit maximalem Fahrspaß um die Kurve gebracht werden. Genuss-Carver eignen sich besonders für Einsteiger während tempoorientierte Fahrer auf Sport-Carver zurückgreifen können. Besonders vielseitig einsetzbar sind die Allmountain-Ski, welche sich durch eine etwas breitere Mitte (70 bis 85 Millimeter) auszeichnen. Dies führt bei schwierigen und verspurten Schneeverhältnissen zu mehr Auftrieb und Stabilität. Der Allrounder ist ein nicht allzu aggressiver, Fehler verzeihender Pistenski mit eher weichem Flex.

Freestyle/Twintips

Die Freestyle- und Twintip-Modelle (auch hinten aufgebogen) sind bestens für Tricks und Sprünge geeignet.

Freeride

Dank einer großen Auflagefläche schwimmen Freeride-Modelle geradezu im Tiefschnee. Die Skimitte eines Freeride-Skis beträgt meist um die 90 bis 100 Millimeter.

Lady-Ski

Lady-Ski sind für alle Könnerstufen und in allen Bereichen erhältlich (z.B. Lady Allround, Lady Allmountain, Lady Freeride). Damenskier haben ein leichteres Gewicht (einfacheres Tragen), bieten großen Komfort und fordern weniger Kraftaufwand. Die Sportlichkeit von Lady-Skiern variiert je nach Modell.

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erstellt am 12 Oct 2015

Forum und Usermeinungen

NONAME
vor 12 Monaten
Mega nützlich
danke;)
xd;)
am 16.05.2018
leiwand
otto
am 04.01.2017
danke!
ben
am 23.05.2016
echt hilfreich danke
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