Bereits zum zweiten Mal veröffentlicht Skigebiete-Test.de die große Vergleichsstudie zur aktuellen Entwicklung der Skipasspreise. Diesmal wurden von rund 250 Skigebieten in den Alpen sowie in Nordamerika die Tagesskipasspreise für einen Erwachsenen der Hauptsaison 2014/2015 mit der vorangegangenen Saison 2013/2014 verglichen. Erfreuliches Fazit: Die Preissteigerungen fallen im Schnitt geringer aus als im letzten Jahr.
Keine Preiserhöhung in über 40 Skigebieten
In über 40 der verglichenen 250 Skigebiete fand von der vergangenen zur aktuellen Skisaison überhaupt keine Preisveränderung statt. Auffällig ist, dass es sich hierbei überwiegend um Skigebiete in der Schweiz, wie beispielsweise Crans Montana, Aletsch Arena oder Engelberg Titlis, handelt. Während Arosa-Lenzerheide im letzten Jahr aufgrund der neuen Skigebietsverbindung zu den Spitzenerhöhern zählte, gab es hier in diesem Jahr keine Preisänderung. Auch im französischen Serre Chevalier sowie im US-amerikanischen Vail bleibt man beim Vorjahrespreis.
Im Durchschnitt wurde der Tagesskipasspreis in den verglichenen Skigebieten um 2,58% erhöht. Vor allem die französischen Skigebiete hielten sich mit Erhöhungen stark zurück und änderten den Preis häufig nur um weniger als einen Euro. Auch im österreichischen Großglockner Resort Kals Matrei beispielsweise ging der Preis lediglich um 50 Cent hoch - hier kostet die Tageskarte in diesem Jahr 43 Euro. Mehr als 100 Skigebiete, darunter zum Beispiel auch die SkiWelt Wilder Kaiser - Brixental, Saalbach Hinterglemm Leogang oder das italienische Gröden – Val Gardena, haben den Preis um genau einen Euro angehoben.
In 50 Skigebieten wurde der Preis um 2 Euro oder mehr erhöht. Die Spitzenerhöher sind in diesem Jahr das italienische Skigebiet Schwemmalm Ultental mit einer Erhöhung von 4 Euro bzw. 13,33%, das kanadische Red Mountain Resort mit einer Preissteigerung von 7 CAD bzw. 9,72% sowie das deutsche Skigebiet Brauneck Lenggries mit einer Erhöhung von 3 Euro bzw. 9,68%. Die Schwemmalm hat in diesem Jahr eine neue Funsport-Attraktion zu bieten: einen Bagjump. Damit können Freeskier und Snowboarder den Sprung in den freien Fall wagen und dabei den puren Nervenkitzel erleben. Im Red Mountain Resort wurde in der vergangenen Saison in eine neue 4er-Sesselbahn investiert. In diesem Jahr wurde das kanadische Skiresort zudem um ein Catskiing-Areal rund um den Mt. Kirkup vergrößert. Brauneck Lenggries investierte in dieser Saison in eine neue 6er-Hochgeschwindigkeits-Sesselbahn, den Milchhäusleexpress, mit Abdeckhauben und Sitzheizung und schafft damit einen zweiten schnellen Einstieg ins Skigebiet.
Skigebiete im Länder- und Größenvergleich
Beim Ländervergleich schneidet auch in diesem Jahr wieder die Schweiz am besten hab. Durchschnittlich wurden die Tageskartenpreise hier um 1,40% oder 0,79 CHF angehoben. Anzumerken ist allerdings, dass die Schweizer Skigebiete in absoluten Zahlen nach wie vor die höchsten Skipasspreise der Alpen aufweisen. Hier gilt es auch, den starken Schweizer Franken zu berücksichtigen. Frankreich erhöht dagegen um 2,24% oder 0,79 Euro und steht damit wesentlich besser da als im letzten Jahr – da sicherten sich die Franzosen den letzten Platz mit einer Durchschnittserhöhung von 5,39%. Die verglichenen österreichischen Skigebiete verzeichnen 2014/2015 einen Preisanstieg von 2,59% bzw. 1,03 Euro (durchschnittliche Erhöhung 2013/2014: 3,12%). Italiens Preisveränderungen bewegen sich im selben Bereich wie im Vorjahr: Während im letzten Jahr um 3,04% erhöht wurde, liegt die Erhöhung in diesem Jahr bei durchschnittlich 3,01% bzw. 1,19 Euro. Spitzenreiter in den Alpen ist Deutschland. Die zehn deutschen Skigebiete im Preisvergleich verzeichnen eine Erhöhung von durchschnittlich 4,12% bzw. 1,30 Euro.Für die Skigebiete in den Alpen wurde als Vergleichsparameter auch die Größe des Skigebiets herangezogen. Insgesamt wurden die Preise in Skigebieten mit über 100 Pistenkilometern mit 2,81% stärker angehoben als in Skigebieten unter 100 Pistenkilometern (2,43%). Allerdings wird in den großen Resorts für gewöhnlich auch mehr in neue Anlagen und Erweiterungen investiert als in kleineren Gebieten.Neu im großen Preisvergleich von Skigebiete-Test.de sind in diesem Jahr Skigebiete in Kanada und den USA. In den USA wurde der Preis zur kommenden Saison um durchschnittlich 3,57% bzw. 2,64 USD angehoben. Kanada ist im gesamten Ländervergleich der Spitzenreiter. Hier erhöhte man im Schnitt um 4,24% bzw. um 3,30 CAD. Grundsätzlich ist das Preisniveau in Nordamerika höher als in Europa. In großen Skiresorts wie Vail, Whistler Blackcomb oder Deer Valley bezahlt man umgerechnet zwischen 80 und 100 Euro für einen Tagesskipass.
Die Preisentwicklungen der vergangenen Jahre
Zu rund 100 Skigebieten in den Alpen liegen auch die Tagesskipasspreise aus der Saison 2012/2013 sowie teilweise aus noch früheren Jahren vor. Der Langzeitvergleich ergab, dass die Ticketpreise in den Jahren zwischen 2007/2008 bis 2014/2015 jeweils um rund 2,96% pro Jahr erhöht wurden. Damit liegt die aktuelle Saison mit 2,58% unter dem Gesamtdurchschnitt.Besonders hervorzuheben sind im Langzeitvergleich die drei Schweizer Skigebiete Bürchen, Elm und Anzere. Bei diesen gilt heute immer noch derselbe Tageskartenpreis wie in der Saison 2012/2013. Gut abschneiden konnten auch Crans Montana mit einer durchschnittlichen Erhöhung von 0,54% seit 2011/2012, Adelboden Lenk mit 0,82% seit 2012/2013 oder Zermatt mit 1,61% seit 2009/2010, allesamt in der Schweiz. Bei den österreichischen Skigebieten liegen beispielsweise die Bergbahnen See mit 0,68% seit 2012/2013 oder der Hochzeiger Pitztal mit 1,32% seit 2012/2013 vorne. Auch das italienische Valchiavenna schneidet mit einer durchschnittlichen Preissteigerung von 1,88% seit 2011/2012 gut ab.
Fazit: Wo bekommt man am meisten für sein Geld?
Der Preis pro Pistenkilometer in den verglichenen Alpenskigebieten liegt in diesem Jahr bei 0,80 Euro. Für das Vorjahr ergibt sich ein Kilometerpreis von 0,78 Euro. Nach wie vor am meisten für sein Geld bekommt man in den großen Skiverbünden. Im Riesenskiverbund Portes du Soleil kostet der Pistenkilometer umgerechnet 0,08 Euro, in Les 3 Vallées 0,10 Euro und in Ski Arlberg 0,15 Euro. Insgesamt zeigt der große Preisvergleich 2014/2015 eine erfreuliche Entwicklung: Trotz hoher Investitionskosten in Instandhaltung und Erneuerung der Lift- und Beschneiungsanlagen haben viele Skigebiete gar nicht oder nur in geringem Maße an der Preisschraube gedreht. Auch die diesjährige Gesamtdurchschnittserhöhung liegt unterhalb derer des letzten Jahres.